Von Berlin bis Lissabon: GHGA beteiligt sich europaweit

Der November war für GHGA ereignisreich: Mitglieder nahmen europaweit an Veranstaltungen teil, tauschten Ideen aus, stärkten Kooperationen und knüpften wertvolle Kontakte mit verschiedenen wissenschaftlichen Gemeinschaften. Im Fokus standen sichere Verarbeitungsumgebungen (SPEs), europäische Gesundheitsdatenpolitik, der Austausch genomischer Daten und der Infrastrukturausbau.

Auf einem von der TMF e.V. organisierten Workshop in Berlin diskutierte Pascal Kraft mit Expert*innen von genomDE, der Medizininformatik-Initiative (MII) und internationalen Organisationen wie Genomics England und dem Swiss Institute of Bioinformatics (SIB) über sichere Verarbeitungsumgebungen (SPE) für Omics-Daten. Die Diskussionen betonten die Notwendigkeit skalierbarer, interoperabler und föderierter Systeme, um eine sichere und effiziente Datenverarbeitung in der Genomforschung und Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. GHGA engagiert sich dafür, diese Bemühungen im Rahmen seiner Mission zu unterstützen und SPEs in zukünftige Phasen des GHGA-Datenportals zu integrieren.

In einem weiteren Workshop in Berlin, organisiert von den Bundesministerien für Gesundheit (BMG) und Bildung und Forschung (BMG) in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsgruppe Gesundheitsforschungsdateninfrastrukturen (GFDI), beteiligte sich GHGA-Mitglied Jan Eufinger an den Diskussionen zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS). Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Rollen, Verantwortlichkeiten und Anforderungen für die Umsetzung des EHDS. Themen waren unter anderem, wie Gesundheitsdaten-Ökosysteme eine sichere Sekundärnutzung von Daten für Forschung und Innovation ermöglichen können, sowie die sich entwickelnde Rolle von GHGA im Rahmen des EHDS.

Als deutscher Knoten der Europäischen Genomdateninfrastruktur (GDI) nahm GHGA, vertreten durch Luiz Gadelha, an der GDI-Generalversammlung in Lissabon teil. Die Versammlung zog Bilanz über die erreichten Meilensteine der letzten zwei Jahre und skizzierte künftige Ziele. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Harmonisierung von Daten und Metadaten, die Entwicklung des GDI User Portals (geplant für 2025), Strategien für den europaweiten Austausch von Genom- und Gesundheitsdaten sowie die Integration von Anwendungsfällen wie die EHDS2-Cancer Genomics-Initiative. 

In Hamburg bot die e:Med-Conference on Systems Medicine, die die Fortschritte der Systemmedizin in Deutschland feierte, eine ausgezeichnete Gelegenheit, mit der Systemmedizin-Community in Kontakt zu treten. Vertreten durch Ulrike Träger und Nina Gasparoni war GHGA mit einem Stand vor Ort, um das GHGA-Datenportal und seinen Beitrag zum sicheren und FAIR-konformen Teilen von Genomdaten vorzustellen. 

Auf der 1. Base4NFDI  User Conference in Berlin trafen die GHGA-Mitglieder Simon Parker, Koray Kirli und Ralph Müller-Pfefferkorn auf fast 200 Teilnehmer aus der NFDI-Community. Der Schwerpunkt lag auf der Entwicklung und Integration von Forschungsdatenmanagement-Diensten innerhalb der NFDI mit einem besonderen Fokus auf technische Interoperabilität, die Anpassung an europäische Infrastrukturen und lokale politische Rahmenbedingungen. Simon Parker stellte das ASSURED-Projekt vor, ein Trainingsprogramm zur Förderung sicheren und ethischen Umgangs mit sensiblen Forschungsdaten. Die Präsentation stieß auf großes Interesse und unterstrich die Relevanz und das Potenzial des Projekts innerhalb der NFDI-Community.

Diese Veranstaltungen boten GHGA wertvolle Gelegenheiten, zu laufenden Diskussionen über Dateninfrastrukturen beizutragen, Partnerschaften aufzubauen und Ideen in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen auszutauschen. GHGA setzt sich weiterhin für die Förderung der Zugänglichkeit und Interoperabilität von Genomdaten ein, um Forschung und Innovation in ganz Europa zu unterstützen.